Die sogenannte Gozzoburg gilt als eines der bedeutendsten mittelalterlichen innerstädtischen Gebäude Österreichs.

Ihre Geschichte beginnt im 13. Jahrhundert und ist bei weitem noch nicht erforscht. Sie gibt viele Rätsel auf, die die Fachleute intensiv diskutieren.

Heute führt der Weg zu dem beeindruckenden Stadtpalais mitten in die historische Altstadt von Krems an der Donau, zum ehemaligen Handels- und Marktzentrum des Mittelalters. Trotz ihrer Bezeichnung handelt es sich bei der "Gozzoburg" nicht um eine Burganlage im herkömmlichen Sinn sondern um ein in Größe und Ausstattung einzigartiges Wohn- und Arbeitspalais benannt nach einem ehemaligen Bürger und Stadtrichter von Krems im Zentrum der Stadt - auf der Anhöhe über der stark frequentierten Fußgängerzone.

Unter den vielen Wandmalereien, die im Zuge der Generalsanierung 2006/07 entdeckt wurden, beschäftigen neben der Ausstattung der Torturmkapelle und des sogenannten Wappensaales derzeit vor allem die im Repräsentationsraum des Wohntraktes gefundenen monumentalen Fresken die Experten.

Sie zeigen nach ersten Befundungen Szenen einer seit der Antike bekannten Legende und beeindrucken durch ihre Größe, Farbigkeit und Ausdruckskraft. Der Wandmalereizyklus ist, so die Fachleute - neben den Iweinfreskenzyklen in Thüringen / Deutschland - die einzig geschlossene Monumentalmalerei des 13. Jahrhunderts nördlich der Alpen.

Seit dem Mittelalter prägt dieses Stadtpalais eine vielfältige Geschichte von wechselnden Besitzern, Umbauten und Nutzungen bis hin zur Brauerei.

Seit der Generalsanierung und Revitalisierung vor wenigen Jahren ist die "Gozzoburg" vor allem Büro- und Arbeitsgebäude. Das Restaurant Gozzoburg und die Bar Marquée laden zum öffentlichen Besuch und zum Blick auf Krems ein. Kunsthistorische Führungen zu ausgewählten Repräsentationsräumen und einigen der nun frei gelegten Wandmalereien werden seit März 2009 vom WEINSTADTmuseum aus angeboten. Der sogenannte Wappensaal und ein Teil der mittelalterlichen Fresken zählen zu den Höhepunkten der Besichtigung.

Die Gozzoburg wurde im Juni 2009 von der Europäischen Kommission und "Europa Nostra" mit dem "European Heritage Award" für die Bewahrung des reichen kulturellen und architektonischen Erbes Europas ausgezeichnet. Die Gozzoburg ist dabei unter 140 Bewerbungen aus 24 europäischen Ländern als einziges österreichisches Kulturjuwel berücksichtigt worden.

Das Altstadstensemble von Krems und Stein war bereits 1980 Europa Nostra-Peisträger. Die Altstadt von Krems mit ihrer Fußgängerzone, die von der Gozzoburg aus mit einem Lift erreichbar ist, ist einen längeren Aufenthalt wert, wobei ihre Cafés und Wirtshäuser nach einem Besichtigungs- und Einkaufsbummel zum gemütlichen Verweilen einladen.

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