Durlach - das "alte" Karlsruhe

Durlach, heute ein Stadtteil von Karlsruhe, war ursprünglicher Sitz des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach. Im Gegensatz zu Karlsruhe kann Durlach auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken, bereits 120 n. Chr. bestand die römische Villa Rustica am heutigen östlichen Ortsrand. Durlach wird daher von Einheimischen als "Mutter" und Karlsruhe als "Tochter" bezeichnet.

Sehenswürdigkeiten in Durlach

Der Turmberg
"Berg" ist bei knapp 280 m Höhe leicht übertrieben, aber es reicht, um von hier den Blick auf Durlach, Karlsruhe und die Rheinebene zu genießen. Die älteste Zugseilbahn Deutschlands hilft dabei, den Höhenunterschied zu überwinden. Von der ehemaligen Burg Hohenberg aus dem 11. Jahrhundert sind heute nur noch der 12 m hohe Turm sowie der Bergfried erhalten. Auf dem Turmberg gibt es zahlreiche Wanderwege, einen Kletterpark sowie das mehrfach ausgezeichnete Restaurant "Anders auf dem Turmberg".

Die Karlsburg
Obwohl teilweise völlig zerstört, wurde und wird die Karlsburg weiterhin genutzt - zuerst im 17. Jahrhundert als Witwensitz der Markgrafen und ab 1833 als Kaserne. In dem noch erhaltenen Gebäudekomplex des Prinzessinenbaus befindet sich heute auf zwei Etagen das Pfinzgaumuseum. Im Spiegel der Alltagsgegenstände, die hier zu sehen sind, werden Jahrhunderte der Durlacher Geschichte lebendig. Weiterhin beherbergt die Karlsburg mehrere Verwaltungsdienststellen und Schulräume. Aus der einstigen Schlosskapelle entstand ein Festsaal, der für offizielle Empfänge, Hochzeiten und Tagungen gemietet werden kann.

Marktplatz Durlach
Die Pfinztalstraße, die Hauptstraße Durlachs, führt unmittelbar zum Marktplatz, auf dem täglich von 7.30 bis 14.00 Uhr Markt gehalten wird. Dominiert wird der Platz vom Rathaus. Dieses wurde 1715 im barocken Stil wiederaufgebaut, erhielt jedoch nach einem Umbau 1845 eine klassizistische Fassade. Das Gewölbe des Rathauses wird heute für Ausstellungen und Handwerkermärkte genutzt. Auf dem Balkon des Rathauses steht ein Nachbau der Statue vom "Karle mit der Tasch", dem Markgraf Karl II.

Die übrigen Gebäude am Marktplatz, darunter auch die Evangelische Stadtkirche aus dem 17. Jh., geben Zeugnis der bewegten Durlacher Geschichte: An den Häusern sind Spuren der Architektur des Mittelalters, der Renaissance, des Barocks sowie des Klassizismus zu erkennen.

Der Basler Torturm
Das turmbewehrte Tor ist als Zeichen der Wehrhaftigkeit und Freiheit das eigentliche Wahrzeichen Durlachs als Stadt. Es ist eines der wenigen verbliebenen mittelalterlichen Gebäude Durlachs, wahrscheinlich aus den 14. jahrhundert. Seinen Namen hat das Tor, weil es ehemals Zugang zur Heerstraße nach Basel war; dort hatten die Markgrafen von Baden ein Ausweichquartier. 1761 erhielt das Tor seine heutige Form. Auf den ca 24 m hohen Steinbau setzte der Zimmermann Zacharias Weiß ein gewölbtes barockes Dach ("welsche Haube"). Der Basler Torturm wurde jahrelang als Gefängnis genutzt, eine Zellentür ist erhalten, mit eiserner Klappe am Guckloch. Das schmale Torwarthäuschen jenseits des Stadtgrabens steht noch und wurde in jüngster Zeit renoviert. Das Denkmal ist nicht öffentlich zugänglich.

Gasse "An der Stadtmauer"
Vielerorts in Durlach trifft man auf Überreste der alten Stadtmauer und kann oft noch den Wassergragen erahnen, der einst den Befestigungsring der Stadt umschloss. Als der Wohnraum knapp wurde in Durlach kamen die findigen Einwohner auf die Idee, die Überreste der Wehrmauer in Wohnraum umzuwandeln. Aus Mauerzügen, inklusive Schießscharten, wurden Wohnungswände. In die Bögen, die einst die Wehrgänge trugen, wurden Fenster und Türen eingelassen. Die angebauten Häuser liegen teils innerhalb der alten Stadtgrenze, oder wurden durch einen Anbei an der Außenseite angebracht. Die ist besonders eindruckscoll in der Gasse "An der Stadtmauer" zu betrachten.

Text: KTG Karlsruhe Tourismus GmbH

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