Bauernkriegskapelle

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Die Freiwillige Feuerwehr Königschlag ließ 1976 diese Gedenkstätte renovieren und rettete sie so vor dem Verfall.

Tagespost Nr. 201 vom 31.8. 1924: „Es war am 30. August des Unheils 1626. An diesem Tag hatte der kaiserliche Obrist Preuner, welcher, einige Tage vorher mit Truppen aus Böhmen kommend, im Mühlviertel eingezogen war und mehreren, sich ihm auf seinen Marsch nach Freistadt entgegenstellenden Bauernhaufen das Leder gegerbt hatte und dann in Freistadt lagerte, von dort eine Abteilung Reiter, insgesamt zwei Fähnlein unter Hauptmann Öxl über Reichenthai nach Leonfelden schickte. Diesen Marktflecken belagerten an jenen Tagen ungefähr 3.000 protestantische Bauern und diese strebten danach, die im Orte liegende Besatzung zu verjagen.

Als die Bauern von dem Anrücken der kaiserlichen Reiter Wind bekommen hatten, ließen sie von der Belagerung Leonfeldens ab und marschierten auf der Straße nach Reichenthal dem Feinde entgegen." (Litschel schreibt im Buch „Weils gilt die Seel und auch das Guet": Am 28. August griff Öxl mit zwei Fähnlein die Aufständischen in Leonfelden an und zersprengte sie. Aber die Bauern erneuerten sich und sammelten sich bei St. Veit und marschierten etwa 3.000 Mann stark nach Leonfelden usw.).

„Am Ortsrand des Miesenwaldes, tausend Schritt westlich von der Ortschaft Hinterkönigschlag entfernt, postieren sie sich auf der Straße, links und rechts von ihr, die Bauern, und zwar auf einem in der Richtung gegen den anrückenden Feind abschüssigen Terrain, um den Angriff mit großer Wucht führen zu können, während die kaiserlichen Reiter bergauf zu kämpfen gezwungen seien sollten.

Dort erfolgte dann auch an dem erwähnten 30. August 1626 der Zusammenstoß. Der Kampf war ein ganz mörderischer, denn er wurde von beiden Seiten mit der größten Erbitterung geführt. Die Bauern, obzwar an Zahl den gepanzerten und im Kampf geübten Reitern überlegen, unterlagen. 300 Bauern (richtig 500) blieben auf der Walstatt, darunter ihr Hauptmann, viele wurden gefangen, die übrigen flohen. Nach dem Kampf, der vermutlich weniger als eine Stunde gedauert hatte, wurden die Gefangenen beordert, ihre gefallenen Kameraden und die wenigen gefallenen Reiter zu beerdigen. Die Stelle, wo die Toten bestattet wurden, heißt heute noch der „Friedhof". Der Friedhof ist eine am Waldesrand liegende feuchte Wiese, zirka zweihundert Schritt abseits der Straße, fernab jeglicher Behausung.

Viele, die den Friedhof kennen, sind der Ansicht, dass an jenem Platze wohl auch der Kampf stattgefunden haben müsse. Dem ist aber nicht so. Der Boden, auf dem der Kampf stattfand, hat unter der dünnen Ackerkrume Steinboden, welcher die Anlegung von Gräbern nicht zuließ, deshalb trug man die Toten auf eine Stelle mit tiefgründigem Boden und dort ist eben - zirka 200 Schritte vom Kampfplätze entfernt - der Friedhof. Hier fand man vor Jahren ein altertümliches, massiges Hufeisen und einen altertümlichen, abgebrochenen Säbel.

Endlich erzählte der in Schenkenfelden wohnende Holzarbeiter Reinfurth, dass er vor Jahren mit einem zweiten Arbeiter beim Bauernfriedhof „Stöcke" grub. Dabei stießen sie auf eine Anzahl menschlicher Gebeine. Die Arbeiter bekamen das Gruseln, packten ihre Schaufeln, Hacken usw. und machten sich eiligst von dannen. Sie erzählten die Entdeckung dem Pfarrer von Schenkenfelden und dieser befahl den Stockgräbern das Roden an dem Fundorte einzustellen, die gefundenen Gebeine an Ort und Stelle zu belassen und mit Erde zuzudecken." Über die Entstehungszeit dieser Marter ist leider nichts zu finden.